Northland 28.04.-23.05.

Heute ist der 28.04. und wir sind endlich in Richtung Northland aufgebrochen. Unser erstes Tagesziel war Goat Island an der Ostküste nördlich von Auckland. Auf dem Weg dahin entdeckten wir ein Schild, das uns zum Mc Kinney Walkway geführt hat. Für diesen Walkway benötigt man nur ca. 20-25 Minuten. Er führt über hölzerne Gehsteige in eine Dschungel-Schlucht. Außerdem konnten wir unsere ersten "Giant Kauri Trees" bewundern. Die sind echt gigantisch.

Das ist der Mc. Kinney Kauri. Er ist ca. 800 Jahre alt und die kleine Figur am Fusse des Stammes ist Danja.
Das ist der Mc. Kinney Kauri. Er ist ca. 800 Jahre alt und die kleine Figur am Fusse des Stammes ist Danja.

Goat Island ist eine kleine Insel in einem Marinen Reservat mit tollen Schnorchelstellen. Wir sind erst abends dort angekommen. Hier wird es erstaunlicherweise schon um kurz nach 17:00 Uhr dunkel. Deshalb haben wir uns in der Nähe einen wilden Campingplatz gesucht. Die Besitzerin des Grundstücks mit toller Aussicht über Goat Island kam vorbei und ich dachte, jetzt werden wir bestimmt verjagt, aber sie hat nur gefragt, ob es nachts nicht zu kalt würde, wenn wir im Van schlafen...

Unsere Aussicht beim Aufwachen mit Blick auf Goat Island.
Unsere Aussicht beim Aufwachen mit Blick auf Goat Island.

29.04.

Die Sonne hat uns früh geweckt und die Aussicht über Goat Island war wirklich atemberaubend. Wir sind gleich nach dem Frühstück aufgebrochen und haben uns eine Bucht mit Wasserfall als Basis für's Schnorcheln gesucht. Ich war wirklich erstaunt, dass um diese Jahreszeit der Pazifik so warm ist und konnte es nur mit Badeanzug und T-Shirt (gegen Sonnenbrand) mehr als eine halbe Stunde im Wasser aushalten, bevor ich eine kleine Pause an Land machen musste.Wir sind durch einen Felsentunnel geschwommen und Danja hat von oben und ich schwimmend einen Schwarm Blue Snapper (große Fische mit blauen Punkten) mit Brot gefüttert. Nachdem mein Brot alle war, haben die empörten Fische angefangen, mich zu beißen.

Ich hab auch Grundeln, Seeigel und Einsiedlerkrebse gesehen und am Strand konnte man hunderte winziger Cateyes sammeln.

Unsere Bucht mit Wasserfall (ganz hinten etwas links von der Mitte) und dem Kanal in dem ich die Fische getroffen habe.
Unsere Bucht mit Wasserfall (ganz hinten etwas links von der Mitte) und dem Kanal in dem ich die Fische getroffen habe.

Auf dem Parkplatz gab es Gelegenheit zum kalt Duschen und wir haben die zutraulichen Enten mit Cookies gefüttert. Einige der Enten sind an uns  hoch gesprungen wie kleine Hunde und haben richtig gebettelt.

Am Nachmittag ging es weiter nach Waipu Cove und wir haben dort an der Bucht, direkt am Vogelschutzgebiet, gecampt.

Blick von unserem Campingplatz bei Waipu Cove
Blick von unserem Campingplatz bei Waipu Cove

30.04.

Morgens fuhren wir zunächst zu den Waipu Caves. Ich hatte sie durch Zufall auf der Karte entdeckt und nicht wirklich erwartet, dass wir dort komplett kostenlos die Glühwürmchenhöhlen besichtigen könnten. Beim Betreten der Haupthöhle holten wir uns nasse Füße und es ging nur im Schein der Taschenlampe aber es hat sich gelohnt. Die Höhle ist eine echte Tropfsteinhöhle voller riesiger Stalaktiten und von der Decke hängen tausende klebriger Fäden an denen die leuchtenden Würmer sitzen und auf Beute hoffen. Nach einer kalten Dusche auf dem Parkplatz sind wir dann nach Whangarei (spricht sich Fangarei) weitergefahren.

01.05.

Gleich früh morgens sind wir in Richtung Bream Head aufgebrochen, wo wir den Mt. Manaia besteigen wollten. Danja hat beim Rangieren im kleinen Hafen von Reotahi Bay nicht aufgepasst und ist rückwärts in einen Abfluss zum Hafenbecken gefahren. Das eine Hinterrad schwebte ca. eineinhalb Meter über dem Wasser. Zum Glück waren trotz der frühen Stunde schon einige Nachbarn und ein Straßenbauarbeiter zur Stelle und nach etwa einer halben Stunde stand unser Autochen wieder heil auf festem Grund.

Der beängstigende Anblick unseres Autochens über dem Abgrund
Der beängstigende Anblick unseres Autochens über dem Abgrund

Der Mt. Manaia bot uns ein tolles Panorama über die Whangarei Bucht. Ich habe hier meinen ersten Fantail-Vogel von nahem gesehen. Diese Vögel sind etwas kleiner als eine Blaumeise, haben aber einen riesigen Schwanz, den sie auseinander falten können wie ein Pfau. Der Vogel war so neugierig, dass er uns sehr nahe gekommen ist. Beinahe hätte er sich auf Danjas Finger gesetzt.

Blick von der Flanke des Mt. Manaia
Blick von der Flanke des Mt. Manaia
Die Hundertwasser-Toiletten in Kawakawa
Die Hundertwasser-Toiletten in Kawakawa

02.05.
Schon zeitig ging es zu den Kawiti Caves, wo wir gefrühstückt, dann aber doch die Höhlen nicht besichtigt haben. 

Etwas weiter nördlich in Kawakawa mussten wir dringend die Toiletten besichtigen, die Hundertwasser kurz vor seinem Tod für die Kleinstadt entworfen hat.

In Paihia haben wir uns spontan entschieden, eine Bootstour durch die Bay of Islands zu buchen. Auf der Fahrt konnten wir Bottlenose Dolphins  beobachten, welche bis zu dreieinhalb Meter lang werden. Weil aber die Herde so groß war und sich darunter auch Jungtiere befanden, bekamen wir zu Danjas Enttäuschung nicht die Erlaubnis, mit den Tieren zu schwimmen.

Ein ca. 3,5m langer Bottlenose Dolphin
Ein ca. 3,5m langer Bottlenose Dolphin

Nach dem "Dolphin Watching" sind wir noch das Hole in the Rock angelaufen, ein riesiges Loch in einem Felsen, aber wegen der rauen See konnte das Boot nicht hindurchfahren. Auf der Rückweg nach Paihia saßen Danja und ich auf dem Vorschiff und sind ganz schön nass geworden. Deshalb haben wir uns für diese Nacht in der Centaby Lodge in der Stadt eingemietet, um endlich mal wieder heiß zu duschen.

Das Hole in The Rock
Das Hole in The Rock

03.05.2007

Wir haben uns entschieden, etwas länger in Paihia zu bleiben und sind heute zu Fuss hinüber nach Waitangi gegangen. Das ist der Ort an dem der Treaty of Waitangi unterzeichnet wurde, der Friedensvertrag zwischen weissen Siedlern und Maori. Hier habe ich eines der grössten War Kanoes und mein erstes Maori Meeting House besichtigt.

Das rieseige War Canoe in Waitangi
Das rieseige War Canoe in Waitangi

04.05.

Unser Hostel, die Centaby Lodge bietet ihren Kunden kostenlose Kajaks an. Also sind Danja und ich vom Hafen aus in der Bucht um zwei kleine Inseln gefahren und haben noch einmal Waitangi vom Ufer aus sehen können. Anschliessend sind wir noch eine ganze Weile durch den Mangrovenwald geschippert, bis es uns dort zu eng wurde.

Danja vor mir im Kajak mitten im Mangrovenwald
Danja vor mir im Kajak mitten im Mangrovenwald

05.05. - 13.05.

Danja und ich hatten uns vor einigen Tagen spontan entschieden Wwoofen zu gehen. Jetzt wohnen wir bei einer ungewöhnlichen Althippie-Patchwork-Familie in KohuKohu am Hokianga Harbour im Westen der Nordspitze. Das Gelände ist toll, die Leute sind nett und das Essen ist gesund und lecker. Wir müssen für die Unterbringung nur 4 Stunden am Tag arbeiten und haben bereits ein riesiges Hochbeet mit Erde gefüllt, Feuerholz gesucht, Pferde- und Hühnerdung auf einem Nachbarhof gesammelt, diverse Beete gejätet und gemulcht, Mosaike gelegt und  den neuen Hühnerstall bemalt. Wir fühlen uns total wohl.

Die Familie besteht aus Angela, der Mutter, die uns das Gefühl gibt, mit dazu zu gehören und ihrem Exmann Brian, der in einer Woche zu einer langen Indonesienreise aufbricht. Ausserdem sind da noch Angelas Söhne Diipak und Nitiesh. Nitiesh ist 32, arbeitsloser Computerbastler und versucht nun schon seit 10 Jahren eine Maschine zu bauen, die die Energie der Atome aus der Luft fangen kann. Damit scheint er nicht alleine zu sein. Weltweit gibt es Menschen, die schon seit über 50 Jahren daran experimentieren. Diipak ist etwas jünger und ein Builder, der für andere Leute und seine Mutter Holzhäuser baut. Darin ist er wirklich ein Künstler. Wir haben eines der Häuser besichtigt, das er gerade fertiggestellt hat und es ist erstaunlich, was man alles mit ein Paar alten Fenstern und secondhand Kauriholz anstellen kann. Ausser der Familie ist da noch Marcus, von dem keiner genau weiss was er hier eigendlich treibt und Gwendolyn, die Nachbarin, die in ihrer Freizeit Possums jagt und manchmal sogar selber isst.

Martin, Diipak, Diipak 2, Bianca, Angela, ich und Danja
Martin, Diipak, Diipak 2, Bianca, Angela, ich und Danja

Waiora Gardens ist ein Grundstück an der Paponga Road in der Nähe von Kohukohu. Der Garten liegt am Hang und das Wohnhaus bietet einen tollen blick auf das Tal und den Teich. Im Haus befinden sich der Ess- und Wohnraum mit Schreibtisch und Computer und die Küche. Das Badezimmer, unser Schlafzimmer und Angelas Zimmer befinden sich in einem Häuschen direkt nebenan. Die anderen schlafen in kleinen Hütten oder alten Wohnwagen die über das ganze Grundstück verteilt sind. Außerdem gibt es ein Plumsklo, eine Sauna, eine Ecke für das Lagerfeuer, einen alten Haustruck für die Hunde und einen in dem Nitiesh seine Experimente macht. In der Wale Lodge finden am Wochenende Jogakurse statt.

Blick auf die Haupthäuser von Waiora Gardens (Foto: Martin Gemeinholzer)
Blick auf die Haupthäuser von Waiora Gardens (Foto: Martin Gemeinholzer)

Zwischen all den Häusern liegt der Garten. Hier kann man sich mal eben eine Banane oder eine Mandarine pflücken oder das Gemüse und die Kräuter für das Essen ernten. Es gibt ein riesiges Gehege für die Hühner und ein Stück richtigen Baumfarn-Dschungel. Der Teich ist leider etwas zugewachsen aber zum Schwimmen ist auch zwischen den Seerosen genügend Platz. Im Wald mit den tollen grossen Bäumen gibt es eine Busch-Schaukel. Sie hängt von einem hohen Ast und sie nachts im Dunkeln zu benutzen ist wirklich spannend.

Blick über den Gemüsegarten und das Hühnergehege von Waiora Gardens
Blick über den Gemüsegarten und das Hühnergehege von Waiora Gardens

Angela ist mit 15 Jahren von ihrem zu Hause in Süddeutschland abgehauen und mit ihrem damals 19-jährigen Freund zuerst nach Australien und anschließend nach Neuseeland gezogen. Dieses Grundstück besitzt die Familie nun schon seit 20 Jahren. Ich habe Fotos aus der Anfangszeit gesehen. Da war das hier eine einzige schlammige Steppe. Alle Bäume, auch die ganz riesigen, hat die Familie mit eigenen Händen oder der Hilfe von Woofern gepflanzt. Zu Begin gab es hier nicht einmal eine Strasse.

Übersicht über Waiora Gardens (www.waioragardens.co.nz)
Übersicht über Waiora Gardens (www.waioragardens.co.nz)

Wir haben hier so viel erlebt. Wir haben eine Wanderung ins Tal gemacht, nachts sind wir im Wald geschaukelt, wir waren bei Debbie, einer Nachbarin reiten, sind nach Kohukohu gefahren und hatten schöne Abende am Lagerfeuer.

 

Ich habe noch gar nichts von Martin geschrieben. Er kommt aus Berlin und reist mit einem Fahrrad mit Anhänger durch Neuseeland. Er war schon zwei Tage vor uns in Waiora Gardens angekommen und wird Danja und mich am Montag Richtung Cape Reinga begleiten.

14.05.

Uns allen ist der Abschied aus Waiora Gardens sehr schwer gefallen, aber wir wissen ja, dass wir in etwa einer Woche noch einmal zurück kommen werden, das macht es etwas leichter.

 

Am untersten Ende des 90 Mile Beach haben wir erst mal eine Mittagspause mit 2-Minuten Nudeln eingelegt, und uns dann den Strand angesehen. 90 Mile Beach ist nicht ganz 90 Meilen lang und ist sozusagen der Highway des Northland. Der Strand ist sehr glatt und fest und man kann ihn mit dem Auto befahren. Da unser Autochen allerdings keinen Allradantrieb hat und wir die Zeiten für Ebbe und Flut nicht wussten, ist es bei einem Spaziergang geblieben.

 

In Kaitaia haben wir den letzten größeren Supermarkt genutzt, um unsere Vorräte vor allem an Brot, Obst, Gemüse und Schokolade aufzustocken und haben danach gemacht, dass wir aus der Stadt kommen. Kaitaia liegt in einem der ärmsten Gebiete Neuseelands und wirkte auf uns wirklich nicht sehr einladend.

 

Den Abend haben wir nördlich von Kaitaia am Lake Omapere verbracht und uns Gemüsetaschen und Kartoffeln im Lagerfeuer gebraten. Ein wahres Festessen...

Mein erstes eigenes Lagerfeuer...
Mein erstes eigenes Lagerfeuer...

15.05.

Am nächsten Morgen sind wir nach einem kalten Bad im See der einzigen Straße nach Norden weiter gefolgt und haben zunächst die Sanddünen bei Te Paki besichtigt. Im Auto ist ein Bodyboard mit dem wir die riesigen Dünen herunterrutschen konnten. Anschließend haben wir einen Spaziergang "durch die Wüste" gemacht. Die Sanddünen erstrecken sich hier über einen so riesiges Gebiet, dass man an einigen Stellen tatsächlich denkt, man sei in der Wüste, weil man weder den Wald noch das Meer sehen kann.

Nach unserer kleinen Wanderung sind wir nach Tapotupotu Bay weitergefahren. Dort gibt es einen Campingplatz des Department of Conservation (DOC) in einer Bucht mit herrlichem Sandtrand und einer Flussmündung. Im Dunkeln sind wir am Strand spazieren gegangen und im Wasser waren lauter bläulich leuchtende Punkte. Bisher habe ich noch nicht herausfinden können, welches Tier das Leuchten hervorruft.

Tapotapota Bay, ein wunderschöner Campingplatz zwischen Fluss und Meer
Tapotapota Bay, ein wunderschöner Campingplatz zwischen Fluss und Meer
Die Landspitze ganz oben links ist Cape Rienga. Dieser Ort ist den Maori heilig. Sie übergeben hier die Geister ihrer Ahnen dem Meer. Die große Sandbucht ganz rechts ist Tapotopotu Bay.
Die Landspitze ganz oben links ist Cape Rienga. Dieser Ort ist den Maori heilig. Sie übergeben hier die Geister ihrer Ahnen dem Meer. Die große Sandbucht ganz rechts ist Tapotopotu Bay.

16.05.

Da wir nicht, wie alle anderen Touris, mit dem Auto bis zum Parkplatz am Cape Reinga fahren wollten, haben wir uns entschieden den Cape Reinga Coastal Walkway zu gehen. Er führt über zwei Berge und durch die kleine Bucht in der Mitte bis zum Cape und dauert ca. 2,5 Stunden. Am Cape haben wir die Aussicht genossen und erstmal eine Pause eingelegt, bevor wir uns auf den zum Teil abenteuerlich steilen Weg zurück zum Campingplatz gemacht haben.

Cape Rienga Lighthouse
Cape Rienga Lighthouse
Blick von unserem Picknickplatz. Links oben kann man die Stelle sehen wo die Wellen des Pazifik und der Tasmanischen See aufeinandertreffen.
Blick von unserem Picknickplatz. Links oben kann man die Stelle sehen wo die Wellen des Pazifik und der Tasmanischen See aufeinandertreffen.

Am Abend wurden wir von einer englischen Gruppe zum Lagerfeuer am Strand eingeladen. Es war ein ganz besonders guter Abend für Sternschnuppen. Ich habe gleich 6 Stück gesehen.

 

17.05.-18.05.

Einer der DOC Ranger hat uns heute vorgeschlagen, wir könnten unser Zelt einpacken und ganz in der Nähe einen Zweitages-Walk zum Cape Maria van Diemen machen. Also haben wir unser Autochen am Eingang zum Walk am Te Werahi Gate geparkt und uns mit Sack und Pack auf den Weg gemacht. Es ging über Weiden voller riesiger Stiere, durch den Wald, durch einen Sumpf und eine Menge Dünen zum westlichsten Punkt des Northlands.

Und wieder eine Wanderung durch die Dünen (Foto: Martin Gemeinholzer)
Und wieder eine Wanderung durch die Dünen (Foto: Martin Gemeinholzer)
Camping im Sonnenuntergang (Foto: Danja Pape)
Camping im Sonnenuntergang (Foto: Danja Pape)

Am Abend haben wir den Sonnenuntergang von unseren etwas windigen Platz zwischen den Dünen genossen und anschliessend auf einem Lagerfeuer unsere Nudeln heiss gemacht. Für den nächsten Morgen hatten wir uns den Wecker gestellt um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen.

Zwei verpennte Sandraupen beim Warten auf den spektakulären Sonnenaufgang
Zwei verpennte Sandraupen beim Warten auf den spektakulären Sonnenaufgang

Nach einem wegen Wassermangels zugegebener massen etwas stabilem Porridge als Frühstück ging es dann vorbei am Twilight Beach und noch größeren Stieren zurück zum Auto. Dort angekommen, haben wir uns entschieden, zum Campingplatz am Tapotupotu Beach zurückzufahren um mal wieder ausgiebig zu duschen.

 

Paul, ein Kiwi der hier seinen Urlaub verbringt, hat uns zu einer frischen Fischsuppe eingeladen. Er hatte am Vortag einen Snapper und heute zwei Paua-Muscheln erbeutet und zur Suppe sogar noch frisches Brot gebacken. Selbst Martin, der eigentlich Vegetarier ist, hat die Fischsuppe gegessen, allerdings erst nachdem er mir die Paua-Stücke abgegeben hatte.

 

19.04.

Nachdem wir uns von Paul verabschiedet hatten sind wir Richtung Maitai Beach aufgebrochen. Das war eine Empfehlung sowohl von Paul als auch von Diipak.

 

Dort angekommen haben wir erstmal den Van einer Grundreinigung unterzogen. Anschliessend bin ich schnorcheln gegangen. Hier gibt es Einsiedlerkrebse und tausende Seeigel und Seesterne. Auch eineige sehr zahme Fische konnte ich beobachten. Plötzlich schrie es über mir "Orcas". Danja und Martin hatten beim Klettern über die spitzen Steine Orcas in der Bucht gesichtet. Also habe ich gemacht, dass ich aus dem Wasser kam, um nichts zu verpassen und auch, um nicht vor Angst zu ertrinken. Wir haben zwei grosse Wale und ein Jungtier gesehen.

Mein Schnorchelplatz in der Maitai Bay
Mein Schnorchelplatz in der Maitai Bay

20.05.

Bevor wir Maitai Beach wieder verließen, haben wir noch einen Spaziergang über die Landzunge zwischen den zwei runden Buchten gemacht und in der zweiten, direkt am Strand, einen etwa 2m langen Hai gesehen. Zum Glück machen die das Schnorcheln hier nicht wirklich gefährlich. Paul sagt, dass es in Neuseeland wahrscheinlicher ist zwei mal vom Blitz getroffen, als von einem Hai angegriffen zu werden. Die wenigen Angriffe durch Haie betrafen stets Surfer.

 

Nach diesem Ausflug haben wir uns auf den Weg zurück nach Waiora Gardens gemacht, um Martins Fahrrad abzuholen. Angela und Harley, ein Nachbarsjunge, haben sich sehr gefreut, uns wiederzusehen. Es gab frisch gebackene Muffins, ein grandioses Abendessen und Diipak hat uns das Bushbad angeheizt, sodass wir unseren Nachtisch im Bad geniessen konnten. Martin, Danja und ich haben die Nacht der Einbfachheit halber in der Wahle Lodge verbracht.

21.05.

Als Gegenleistung für Angelas Gastfreundschaft haben wir noch einmal einen Vormittag für sie gearbeitet. Anschließend hat Diipak uns mit der Fähre bis nach Ravene auf der anderen Seite des Hokianga Harbour begleitet.

Diipak und Danja auf der Fähre über den Hokianga Harbour
Diipak und Danja auf der Fähre über den Hokianga Harbour

An diesem Tag sind wir nicht mehr allzu weit gekommen. Wir haben kurz hinter Omapere am Arai-Te-Uru Point einen kurzen Halt gemacht, durften dort allerdings nicht campen und sind deshalb zum Waimakumaku Fluss am Kaikai Beach weitergefahren. Dort bereiteten wir unser Abschiedsessen im Lagerfeuer.

Morgen will Martin uns verlassen um mit dem Fahrrad zu seinem neuen Permakultur-Praktikumsplatz zu fahren.

 

22.05.

Martin hat beschlossen uns doch noch bis zu den Giant Kauri Trees im Waipoua Forrest zu begleiten. Wir haben uns zuerst Tane Mahuta, den "Vater des Waldes" angesehen, den grössten Kauribaum der Welt und anschließend noch einen weiteren riesigen Kauri und die Four Sisters, vier gewaltige am Boden zusammengewachsenen Kauris angesehen.

Tane Mahuta, The God of the Forest
Tane Mahuta, The God of the Forest

In Dargaville konnten wir eine Kauriholzschnitzerei besichtigen. Was ich bisher nicht wusste, ist daß das Holz aus dem die Kauriholzschnitzereien, die man überall kaufen kann gemacht werden, gar nicht von gefällten Kauribäumen stammt. In einigen Regionen Neuseelands gibt es fossiles Kauriholz. Riesige Bäume liegen hier zum Teil seit 45.000 Jahren im Boden und werden mit einem Riesenaufwand ausgegraben. Das Holz ist so gut konserviert, dass es immer noch genau wie jedes andere Holz bearbeitet werden kann. Auch Kaurigum, eine Art Bernstein, wird so gewonnen.

 

Die Nacht verbrachten wir am Mt. Auckland im Zelt, was zumindest Martin und ich bereuten. Es hat die ganze Nacht geregnet und gestürmt und es ist wie ein Wunder, daß uns das Zelt nicht um die Ohren geflogen ist. Nur Danja hat wie immer gut geschlafen.

Sonnenuntergang über Mt. Auckland
Sonnenuntergang über Mt. Auckland

23.05.

Heute habe ich mich nun endlich getraut das Auto zu fahren. Linksverkehr ist wirklich gewöhnungsbedürftig, aber ich fange langsam an damit zurecht zu kommen. Hut ab vor allen, die hier sofort nach ihrer Ankunft ins Auto steigen.

 

Heute noch müssen wir in Auckland ankommen und einigen Behördenkram erledigen. Morgen früh fliegt Danja in Richtung Sydney ab. Martin hatte gestern beschlossen uns nach Auckland zu begleiten, weil auch er dort einiges zu tun hat.

 

 

Mehr Fotos findest Du im Northland Fotoalbum.